Quantencomputer sind weiter ein Problem für Bitcoin und Krypto. Sie könnten die Sicherheit der dahinterliegenden Kryptografie bedrohen. Nun sorgt ein neuer Vorschlag für Aufregung: Der umstrittene Bitcoin Improvement Proposal (BIP) „Cat“ will Millionen von inscription-basierten Ausgaben (Outputs) auf Dauer als nicht ausgebbar kennzeichnen. Diese Idee führt zu heftigen Diskussionen unter Entwicklern.
Der Entwurf zum BIP will das Problem einer zu großen Datenmenge (Blockchain-Bloat) lösen. Das wirft wichtige Fragen zu Eigentumsrechten und den Grundwerten von Bitcoin auf. Die Community reagiert sehr unterschiedlich: Es gibt starke Befürworter, aber auch viele Warnungen, da dies ein gefährliches Beispiel setzen könnte.
Jede Bitcoin-Transaktion gibt Coins aus, die aus früheren Transaktionen stammen. Die Outputs einer Transaktion sind Geld-Beträge, die an Adressen geschickt werden. Wurde ein Output noch nicht ausgegeben, ist er eine Unspent Transaction Output (UTXO).
Eine UTXO ist im Grunde ein Stück Bitcoin, das du später ausgeben kannst.
Der Plan will das Problem lösen, dass sich die UTXO-Menge von Bitcoin im Jahr 2023 auf über 160 Millionen verdoppelt hat. Ein Großteil davon kommt von Ordinals und Bitcoin Stamps.
In den letzten Jahren ist die Anzahl der Unspent Transaction Outputs bei Bitcoin stark gestiegen. Das bringt für Node-Betreiber und Miner neue Probleme. Laut Entwurfs-Diskussion stieg die Anzahl der UTXOs 2023 von etwa 80–90 Millionen auf mehr als 160 Millionen.
Heute enthalten fast die Hälfte davon weniger als 1.000 Satoshis. Die meisten werden als Speicher verwendet, nicht für Geldtransaktionen.
Der Anstieg liegt vor allem an den Ordinals-Inschriften. Sie speichern Daten in Taproot-Datenfeldern. Bitcoin Stamps nutzen gefälschte bare multisig Adressen, so entstehen nicht ausgebbare Outputs.
Diese Methoden umgehen Regeln wie OP_RETURN. OP_RETURN wurde geschaffen, um zu große Datenmengen in Bitcoin zu verhindern. OP_RETURN begrenzte Daten auf 80 Bytes. Neue Techniken nutzen jetzt neue Transaktionsformate, um beliebige Daten zu speichern.
Die Folgen sind groß: Jeder Node muss die ganze UTXO-Menge laden, um Transaktionen zu prüfen. Dadurch steigen Kosten für Miner und für alle, die Nodes betreiben.
Bitcoin-Entwickler Mark Erhardt nannte Nutzen von Stamps auf die UTXO-Menge „wahrscheinlich eine der auffälligsten technischen Fehlanwendungen der Blockchain“.
Historisch gesehen stand bei Bitcoin stets der Zahlungsverkehr im Fokus. Daten wurden begrenzt. Bitcoin-Core-Entwickler Greg Maxwell erklärte zu OP_RETURN: „Die Idee dahinter ist, das Verhalten auf sparsame Nutzungen auszurichten.“
Doch sowohl Ordinals als auch Stamps umgehen diese Regeln. Das lässt Forderungen nach strengeren Maßnahmen wie „The Cat“ lauter werden.
Der Vorschlag führt Non-Monetary UTXOs (NMUs) ein. Sie werden von Indexern mit einem NMU-Bit markiert. Outputs, die mit Inscriptions zu tun haben, wären dann nicht mehr ausgebbar. Sie stünden als Inputs für Transaktionen nicht mehr zur Verfügung.
Nodes könnten diese Outputs einfach entfernen. Das spart Speicherplatz und verringert Kosten.
Die Einstufung richtet sich nach Wert-Grenzen, vor allem bei UTXOs unter 1.000 Satoshis in bestimmten Zeitfenstern. Sobald das aktiviert wird, ignorieren Nodes diese NMUs, wenn sie Transaktionen prüfen.
Befürworter sagen, das schreckt Spammer wirtschaftlich ab. Es braucht dann keine technische Filterung mehr. Unterstützer wie TwoLargePizzas finden, dass die Vorteile weit über einmalige Aufräumarbeiten hinausgehen.
Mit einer klaren Abgrenzung gegen nicht-monetären Ballast könnte „The Cat“ künftigen Spam verhindern. Nona YoBidnes meint, dass Spam ungefähr 30 bis 50 Prozent aller UTXOs ausmacht. Sie nennt den Vorschlag „eine starke Anti-Spam-Botschaft“ für das Netzwerk.
Das BIP zielt auf Millionen von Dust-Outputs, die nicht ausgegeben werden. Jede einzelne belastet Ressourcen. Für große Services steigen so die Kosten, und neue Nodes brauchen länger zum Synchronisieren.
Gegner bringen starke Argumente vor. Sie sehen den Vorschlag als krassen Eingriff in die Grundwerte von Bitcoin. Greg Maxwell, bekannter Entwickler und Datenschutz-Vertreter, findet kleine Speicher-Einsparungen „keine Rechtfertigung fürs Deaktivieren von UTXOs“. Für ihn wäre das eine „Vermögensbeschlagnahme“ – und das widerspricht Bitcoins Ideen.
Entwickler Ataraxia 009 warnt: Die Änderung sei „eine gefährliche Rutschbahn“. Durch das Einfrieren bestimmter UTXOs auf Konsens-Ebene könne das später zu Coin-Beschlagnahmen führen.
Das Thema ist heikel – die Community betont ihren Widerstand gegen Zensur und Vermögensbeschlagnahme.
Viel diskutiert wird, ob Bitcoin je nach Transaktions-Typ auf Protokoll-Ebene unterscheiden darf.
Befürworter sehen Inscriptions-Spam als Angriff, den man stoppen muss. Kritiker fürchten, das Protokoll könnte dann entscheiden, welche Transaktion „legitim“ ist.
Wenn das Netzwerk Satoshis wegen ihrer Nutzung ausschließt, könnten weitere Eingriffe folgen, so die Sorge.
Die Debatte dreht sich auch um Bitcoins Selbstverständnis. Ist Bitcoin nur ein Geldsystem, oder gilt Zensurresistenz für jede gültige Transaktion?
Befürworter berufen sich auf die lange Tradition der Datenbegrenzung. Gegner verweisen darauf, dass Ordinals und Stamps nach aktuellen Regeln gültig sind.
Die Community diskutiert weiter, bis eine endgültige BIP-Einreichung folgt. Das Ergebnis wird nicht nur technische Entscheidungen lenken, sondern auch zeigen, wie Bitcoin Werte und Praxis ins Gleichgewicht bringt.
Unabhängig von „The Cat“ zeigt die Diskussion: Bei Bitcoin stehen Effizienz und Grundprinzipien oft im Gegensatz. Diese Spannungen werden auch in Zukunft eine Rolle spielen, wenn das Netzwerk weiter wächst.
Der Beitrag Steht Bitcoin vor einem Coin-Lock? Vorschlag „The Cat“ spaltet die Community erschien zuerst auf BeInCrypto - Krypto News.


